Brauchen Kinder GRENZEN?
Konflikte, Gefühle, „richtige“ Erziehung?
Alleinerziehend na und?
Oder doch fast nicht zu schaffen, weil eben eine entscheidende „Elternrolle“ fehlt?
Wie kann man es schaffen sein Kind gut zu erziehen? Schaffe ich es als Mama auch die Vaterrolle teilweise zu übernehmen? Reicht es nur die Mama zu sein?
Was ist wichtig? Was ist einem persönlich wichtig?
Was braucht mein Kind für seinen späteren Lebensweg?
Bin ich gut genug dass alles zu schaffen?
Und vor allem: WIE?
Manchmal bin ich wirklich am zweifeln ob ich es alleine schaffe mein Kind gut zu erziehen.
In solchen Momenten stelle ich mir dann die Frage was ist für mich und für mein Kind wichtig.
Respekt, gegenseitige Wertschätzung und eine Riesen Portion Liebe.
Die Gradwanderung zwischen: Ich verschaffe mir Respekt und mein Kind sieht mich nicht mehr als Freund ist oft schmal.
Eigentlich wollte ich nie eine antiautoritäre Erziehung.
Im Gegenteil diese Form der Erziehung lehne ich eigentlich prinzipiell ab. Wahrscheinlich weil ich „old school“ aufgewachsen bin und wirklich sehr streng erzogen worden bin.
Andererseits möchte ich diese Strenge bei meinem Kind vermeiden, weil ich eben damals oft Angst hatte – natürlich gepaart mit Respekt – aber eben doch auch Angst.
Angst etwas falsch zu machen, Angst nicht zu gefallen, Angst nicht geliebt zu werden,…
Alles Dinge die man natürlich später verarbeiten muss.
Das bedeutet aber im Gegenzug keinesfalls dass ich meine Eltern nicht liebe, nein keineswegs. Natürlich liebe ich meine Eltern und ich werfe ihnen auch gar nichts vor.
Damals war einfach eine andere Zeit (Ich bin 39 Jahre) und die Prioritäten lagen ganz klar bei der Arbeit und nicht beim verhätscheln der Kinder.
Dennoch will ich für mein Kind eine andere Erziehung.
Heute, zumindest bei mir, ist es so, dass mein Kind wirklich fast alles hat und ich versuche möglichst fair zu ihm zu sein, ihm quasi zu ermöglichen seine Persönlichkeit zu entwickeln und auch seinen Kopf dabei durchsetzen zu dürfen.
Tja, jetzt geht es wohl doch in die Richtung: antiautoritär – um nicht zu sagen: der Respekt vor mir geht derzeit flöten…
Ich selbst bemerke dass ja nicht einmal, ich bin wie wahrscheinlich viele Eltern komplett betriebsblind geworden.
So, Zeit für mich mir einmal Gedanken zu machen über die Vor- und Nachteile der „freien“ Erziehung.
Vorteile:
• Starkes Selbstbewusstsein wird quasi anerzogen durch
viel Bestätigung und Lob
• Kind kann sich entfalten und ausleben (auch wenn das
manchmal laut ist und Nerven kostet für die Eltern)
• Man begegnet sich auf Augenhöhe und spricht viel „über“ Dinge
und lässt das Kind viel selbst entscheiden
• Kuscheln, Liebe wird als wichtig gelehrt
Nachteile:
• Respekt vor den Erwachsenen fehlt
• Es ist schwer dem Kind beizubringen was Pflichten im Leben sind
• Unterorden wird schwer, der Tonfall gegenüber Erwachsenen
oft frech – ohne dass das dem Kind bewusst ist
Wenn ich jetzt so ein Resümee ziehe, ist meine Erziehung vielleicht gar nicht so schlecht, kann allerdings auch stark verbessert werden.
Manche Dinge werde ich jetzt anders anpacken weil die einfach jetzt für mich nicht mehr passen.
Weiterhin möchte ich offen mit meinem Kind über alles reden, ihm natürlich zeigen wie wichtig Liebe und Respekt im Leben sind und deshalb einfach mehr Regeln aufstellen die für mich passen. Ich bin auch noch da und es kann echt nicht sein dass mir der Zwerg unbewusst auf der Nase herumtanzt und ich nur noch Putzfrau und Köchin bin.
Falsch oder Richtig gibt es wahrscheinlich nicht in der Kindererziehung, wer weiß schon was richtig oder falsch ist, aber hin und wieder manches überdenken kann ja nicht schaden. Für mich wird das jetzt im Moment ein Mittelweg werden bei dem ich mir öfter mal die Frage stellen werde was ist für mich und mein Kind wichtig.
Und ganz ehrlich: für mich wird das jetzt super schwer die fehlende männliche Rolle in unserem Haushalt mehr auszuleben. (Muss ich das überhaupt?)
Andererseits so geht es jetzt auch nicht sinnvoll weiter, also muss ich mir da was einfallen lassen und eben auch manchmal strenger sein, bzw. meinem Sohn Grenzen zeigen um ihn besser auf das zukünftige Leben vorzubereiten. Oder nicht?
(Nachtrag: Mittlerweile sind mein Sohn und ich wieder ein Dreamteam und mein Resümee ist: alles erklären, darübr sprechen, auch Grenzen setzen, auch das Kind leben lassen … ICh hab so einen tollen Sohn mit soviel Herz und ich liebe ihn über alles)
Da ich ja bei weitem nicht alles weiß und oft verschiedene Ansätze zu guten Lösungswegen führen, haben Angelika Hutmacher (Familientherapeutin und Homöopathin) und ich (Dipl. Vitaltrainer und Motivation, Sport, Ernährung) zusammen die Blogartikel Serie „Glücklich und Fit“ ins Leben gerufen.
Angelika beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit diesen Themen und bringt ihre schönen Gedanken jetzt hier ein:
Kinder verstehen, helfen und heilen
Da ich seit 22 Jahren als Homöopathin und systemische Familientherapeutin arbeite, habe ich natürlich sehr regelmäßig die unterschiedlichsten Themen mit Kindern in meiner Praxis.
Generell für mich:
Es gibt keine frechen und faulen Kinder!!!
Es gibt Kinder im Wachstumsschub!
Es gibt Kinder die Ängste haben, systemische Probleme haben, blockiert sind, unsicher sind…
daraus ergeben sich Syptmome die aussehen, wie frech oder faul.
Im Alltag:
Kinder sind häufiger im Wachstumsschub, wie man denkt.
Kinder sind häufiger in Ängsten, wie man denkt. Kinder sind häufiger unsicher und mit vielen sozialen und familiären Themen beschäftigt.
Wachstumsschub – Was tun? (Häufiger!!!)
Kinder haben regelmäßig Wachstumsschübe, nicht nur im Körper.
Auch im Gehirn werden immer wieder, weitere Areale quasi „Frei geschaltet“. Das verwirrt das Kind ernorm.
Verknüpfungen sind nicht mehr vorhanden, das Kind ist verwirrt, reagiert mit Stress, kann dies häufig nur mit Rückfall in älteren Fehlgewohnheiten beantworten.
Manchmal ist ein Ausdruck Einnässen, Daumen lutschen, Haare zwirbeln, stottern. Aber auch vulgärer Sprachgebrauch, Wutanfälle, Auflehnung mit üblen Ideen sind dann an der Tagesordnung.
Dann braucht ein Kind KEINE Grenzen!!!!
Sondern einfühlsames Verstehen der Gefühle!!!!
Das kann sein, dass es Trauerverarbeitung braucht! (Hatte ich bei meiner Tochter. Erzieherinnen forderten unbedingte Erziehungsänderung mit Grenzen und Strafandrohung!! WÜRG!!
Ich malte mit meiner Tochter ein Bild, dabei bekam sie einen Heulanfall, war total wütend, weil Gott ihren geliebten Opa geholt hatte (der Tod war schon 1 Jahr vorher, aber im Kindergarten starb der Opa einer Freundin, dies holte die noch nicht komplett verarbeitete Erinnerung hoch)
Am Tag danach war mein Kind wie ausgewechselt.
Eine vorlaute Erzieherin meinte, dass haben sie aber schnell hinbekommen. Ist sie endlich mal pünktlich ins Bett gekommen?! Nochmal WÜRG!
Ich habe nichts gesagt. Menschen dieser Art sind absolut Therapieresistent nach meiner Beobachtung – nur so am Rande.
Es kann sein, dass das Kind „Gehalten werden“ braucht.
Auch bei größeren Kindern kann es Sinn machen, diese nochmal auf den Schoß zu nehmen, wenn sie es wollen. Immer wieder höre ich in einer Folgeberatung überraschte Eltern, die dann erzählen: „Dass hätte ich niiiieee geglaubt, aber die/ der wollte gar nicht mehr runter von mir.“
Es kann sein, dass das Kind Erklärungen für seine Ängste braucht.
Was da für Geräusche vor dem Fenster sind, was da zwischenmenschlich im Lehrerkollegium möglich sein kann, warum in der Schule (Kindergarten) so eine giftige Stimmung sein kann. Verstehen vom Kind – es hat nichts mit mir zu tun.
Es kann sein, dass das Kind Liebe, Musik, Reden, Massage – Fußbad mit Massage erdet super gut, Tanzen oder Selbstverteidigung braucht.
Intution ist gefragt!!!!
Ich habe ein Ritual abends. Wir erzählen uns die drei schlechtesten Sachen des Tages und die drei schönsten Sachen des Tages. Dabei erfahre ich bereits viel über das erlebte Umfeld, sowie über Sorgen und Dinge, die im Kopf sind, aber im Tagesgeschehen keinen Platz finden.
Vieles wird dann bereits am Abend verarbeitet.
Dennoch sind Wachstumsschübe immer eine Herausforderung. Treten die Symptome doch besonders gerne dann auf, wenn man eh im eigenen Stress ist….
Durch Druck im Job, Beziehungsprobleme, Sorgen um Eltern, Tiere, Auseinandersetzungen im Nachbarfeld etc…
Hilfe können da auch homöopathische Mittel wie Calcium carbonicum, Calcium phos..
Bachblüten, wie Star of Bethlehem, Aspen, Walnut sein.
Am besten einen Therpeuten fragen der sich auskennt oder lernen.
Systemische/ familiäre Theme Konflikte – Was tun?
(Eher weniger, dafür aber intensiv!!)
Generell gibt es verschiedene Konfliktkonstellationen:
– ein schwacher Elternteil:
Ein Kind erlebt ein Elternteil als schwach, weil Vater oder Mutter krank ist, sich ungerecht behandelt fühlt, weil im Job überfordert, weil gemobbt, weil Konflikte wiederum mit den Eltern, mit Geldsorgen, durch Trennung etc.
Das Kind glaubt dem schwachen Elternteil helfen zu müssen. Übernimmt sich innerlich.
Durch die Überforderung kann es dann übergriffig werden (patzige Antworten, freche Sätze, ungehobelte Worte, Besserwisserei)
– ein Elternteil denkt schlecht über den Anderen:
damit glaubt das Kind sich solidarisieren zu müssen, schwankt dann gefühlt hin und her, weiß nicht mehr, wen es jetzt lieben oder hassen soll. Darf es überhaupt noch lieben? Wenn ja wie und wann?
Wenn das Kind mit der Hetze (reicht auch in Gedanken/ innere Haltung) überfordert ist, kommen natürlich immer die gleichen Symptome, siehe oben
– die Eltern sind so mit sich beschäftigt, so voller Konflikte und haben selbst jede Menge Unsicherheit, dass das Kind dauernd Stress hat.
Da können aggressive Ausdrucksformen, körpliche Übergriffigkeit, Wut- und Schreiausbrüche auch ein Hilferuf sein: Kümmere Dich um mich, ich fühle mich alleine gelassen, ich habe zuviel Eigenverantwortung. Die nervliche Anspannung ist zu groß für das Kind.
Heilsätze, die in Familienaufstellung helfen, reicht auch innerlich gesprochen, wenn man den Eindruck hat:
„Ja, genau, dass ist das Thema.“, als Beispiel:
Liebes Kind, das zwischen Papa und Mama, klären wir alleine. Du bist Kind, wir machen das schon.
Liebes Kind, ich bin zwar im Moment schwach, aber ich kümmere mich drum. Bleibe Du Kind, das ist Dein Platz.
Liebes Kind, (anderer Elternteil= Papa/ Mama) ist zwar böse mit mir, aber das ist eine Sache zwischen den Erwachsenen. Du darfst uns als Eltern beide lieben.
Liebes Kind, ich will Dich ab jetzt wieder sehen. Ich verstehe, wo Du Entscheidungen und Verantwortung von mir brauchst.
Im Ansatz der Erziehung ist es für ein Kind an dieser Stelle angenehm, wenn ein Elternteil innerlich groß ist, das Kind klein sein darf, unabhängig vom Alter, selbstverständlich mit Respekt!
Abmachungen, Absprachen, Klarheit, altersangemessene konstruktive Grenzen schenken Sicherheit. Werden vom Kind maximal mit nur ganz kurzem Auflehnen beantwortet. Danach gähnt das Kind oft, bekommt eine entspanntere Körperhaltung, oft wird es auch direkt weicher im Gesicht. Besseres Einschlafen, ein anderer Sprachgebrauch und Kooperation sind schnell wieder Alltag.
Homöopathische Hilfe kann da sein: Lycopodium, Phosphor, Hydrogenium
Bachblüten können sein: Cherry Plum, Agrimony, Heather
Im Grunde gibt es da noch sehr vieles zu Erklären, viele weitere Heilaspekte würden jetzt hier den Rahmen sprengen.
Mein Video zum Thema – Räum Deine Beziehungskiste auf (mit Aufstellungseinblicke) https://youtu.be/FfBcRvxhItk
Meine CD zum Thema – Mein Kind, ich will Dich verstehen, gibt es in meinem Shop.
Ich wünsche Dir ganz viel Heilung … Um dann wieder Raum für Quatsch machen und Liebe zu haben
herzlichst
Angelika
www.hof-hutmacher.de