Wir haben eine Bergtour gemacht, die schwieriger war, als ursprünglich gedacht. Dennoch haben wir unser Ziel erreicht und das Gefühl der Freiheit genossen.
Ziele erreichen, nicht aufgeben, dranbleiben. Stolpersteine auf dem Weg zum Ziel hat man immer. Ich erzähle dir gerne von unserer Tour, weil ich denke die Story passt super für alle, die gerade feststecken beim Erreichen der persönlichen Ziele.
Vielleicht ist die folgende Geschichte eine Motivation oder Inspiration für dich.
04.40 Uhr der Wecker klingelt.
Ich würde mich jetzt gerne einfach umdrehen und weiterschlafen, aber meine Freundin und ich wollen eine Bergtour machen und vom Gipfel des Plöckensteins*, den Sonnenaufgang beobachten. Der innere Schweinehund ruft ganz laut, aber ich höre einfach nicht hin.
Das wollte ich schon lange mal machen, vom Gipfel eines Berges den Sonnenaufgang erleben,
und jetzt ist es endlich soweit.
Nachdem mir das im Halbschlaf wieder eingefallen ist, war ich auch schon aufgestanden.
Bloß nichts vergessen vor lauter Müdigkeit so früh am Morgen… Eine Stirnlampe hat mir mein Mann noch geborgt und warm, aber bequem anziehen ist bestimmt sinnvoll.
Es ist gerade Mitte Februar und Nachts noch echt kalt draußen. Ich habe mich für Skibekleidung entschieden und mir noch etwas zu trinken eingepackt.
Wir rechnen mit gut einer Stunde Aufstieg und einer halben Stunde Autofahrt zum Ausgangspunkt.
Los geht es. Autofahrt perfekt im geplanten Zeitlimit – wir sind pünktlich angekommen.
Es ist noch stockdunkel und ein bisschen gruselig so alleine da im Wald.
Der erste Anstieg geht noch durch einen Wald, bevor der sich lichtet und wir freiere Sicht haben.
Im Waldstück ist es absolut dunkel und ich bin echt froh, dass wir zu zweit sind.
Gottseidank sind wir zu zweit und haben beide eine Stirnlampe.
Die ersten Widrigkeiten ließen nicht lange auf sich warten. Plötzlich war der Weg wie eine Eisbahn. Wir haben nicht daran gedacht, dass in dieser Höhe noch Schnee liegt, es tagsüber schon taut und das Ganze dann Nachts friert und spiegelglatt wird.
Teilweise konnten wir ganz am Rand gehen und teilweise war alles eine Eisfläche.
Tja, umdrehen wollten wir nicht und so sind wir 2 x kurz auf allen Vieren gekrabbelt, bis der Untergrund wieder griffig genug war um normal aufrecht zu gehen.
Geht nicht, gibt es nicht und aufgeben ist auch nicht unser Ding.
Zugegeben sind wir beide mit dem falschen Schuhwerk ausgestattet gewesen.
Steigeisen wären optimal – aber hätte, wäre, wenn…
Wir hatten Wanderschuhe an und ja es war in dem Moment nicht zu ändern.
In Gefahr waren wir natürlich nicht, sonst hätten wir umgedreht.
Unser Zeitplan war jetzt auch komplett verschoben und die Sonne kam schon raus.
Jetzt war klar, das schaffen wir nicht mehr.
Wir hatten dennoch Glück, schon so weit oben zu sein, dass wir auch da schon eine phänomenale Aussicht hatten.
Wie herrlich dieser Moment war, wie wunderschön und ganz alleine da oben.
Das ist Freiheit für mich.
Kurze Verschnaufpause, innehalten, dankbar sein und weiter zum Gipfel.
Genau 4 Menschen sind uns da begegnet, die waren jetzt schon beim Abstieg und wohl auch pünktlich losgegangen – mit Steigeisen an den Schuhen und Stöcken in den Händen
Gut wir sind um eine Erfahrung reicher und auch gleich oben am Gipfel des Plöckenstein.
Das Gipfelkreuz, ganz für uns alleine.
Wahnsinn so unglaublich da oben zu stehen und die fröhliche Aufregung zu spüren die letzten Meter… MAGIC MOMENT.
Alleine für diesen Moment, hätte ich glaube ich das Doppelte an Anstrengung freiwillig mitgemacht.
Wer raufgeht, muss auch wieder runter…
Dass das beschwerlicher werden würde, als der Aufstieg hätte ich auch nicht gedacht.
Es ging zwar bergab, aber runter war es auf den teilweise vereisten Stellen schwieriger,
als rauf
(Freistaat Bayern. Damit hätte ich nicht gerechnet, dass ich das da oben lesen würde. Ich bin ja in München geboren und meine Großeltern leben da noch und meine Mama ist eine waschechte Münchnerin. Selbstverständlich habe ich da oben auch an alle meine Lieben gedacht und wie schön es wäre, diesen Moment mit Ihnen zu teilen.
DANKBAR für meine Familie und für meinen Sohn, Felix.)
2 x bin ich hingefallen beim Abstieg und einmal mit einem Bein bis zur Wade im kalten Wasser eines Baches gestanden… Ich bin abgerutscht beim nicht eleganten Sprung über den Bach… das übe ich wohl noch.
Da mussten wir so lachen, weil es dann schon fast komisch war mit meinen ganzen Hoppalas bei der Tour. Und es nützte ja nichts… es war schon passiert
Nimm das Leben nicht so ernst.
Trotzdem war es einfach sooooo genial und Ich möchte dieses tolle Erlebnis nicht missen.
Ziel erreicht, auf zu neuen Zielen.
Und was ist jetzt das Resümee? Warum habe ich diese Story erzählt?
Meistens kommt es einfach anders, als man denkt.
Geplante Dinge funktionieren nicht wie gewünscht… Also muss man schnell und lösungsorientiert neue Wege finden, wenn man weiterkommen will.
Es wäre fatal in die Opferrolle zu fallen und umzudrehen.
Nur du selbst bist für dich verantwortlich und für dein Tun.
Ja, es ist oft unbequem und nicht die eigene Komfortzone –
und ja der innere Schweinehund schreit oft ganz laut!
Der Weg zum Ziel alleine, bringt dich schon weiter, auch wenn es Hürden zu überwinden gibt. Ziele erreichen funktioniert nicht immer nach Plan oder im gewünschten Zeitraum.
Der Weg ist das Ziel.
Linktipps passend zum Thema:
Erfolgreich werden ist Glückssache?
Bist du der Busfahrer oder der Passagier in deinem Leben.
*Der Plöckenstein ist ein 1379 Meter hoher Berg im Böhmerwald direkt auf der Grenze zwischen Österreich und Tschechien. Sein Gipfel ist die höchste Erhebung im wunderschönen Böhmerwald beider Länder, sowie der höchste Punkt des Mühlviertels in Oberösterreich.
Zu zweit geht es immer leichter… DANKE, Julia!
Es macht mir so eine Freude mit dir das Mühlviertel zu erkunden. Bussi!
Es war eine sagenhaft schöne Tour, absolutes Abenteuerfeeling würd ich mal sagen 🙌☺️
Danke für deinen tollen Beitrag, mega Vergleich 😘👍 Und ja, ganz genau so ist es ❣️
Absolutes Abenteuerfeeling 🙂 Müssen wir unbedingt wiederholen 🙂 Bussi